Kein Körper. Niemand. Zur List des Pseudonyms
Abstract
Im Beitrag wird die Funktion von Pseudonymität im Kontext literarischer Autorschaft untersucht. An Forschungen der feministischen Literaturwissenschaft zu Anonymität und Pseudonymität anknüpfend, rückt der Artikel insbesondere den handlungsmächtigen Aspekt von Namensfingierung in den Vordergrund: Das Pseudonym wird als List begriffen, d.h. als eine Taktik, die sich der patriarchalen Logik des Eigennamens bedient, um diese zugleich zu unterlaufen. Der erste Teil widmet sich dem Spannungsfeld von Name, Sprache und Geschlechtlichkeit, das für literarische Autorschaft und Kanonbildung zentral ist. Am Beispiel des autobiographischen Textes „Aus eines Mannes Mädchenjahren“, der 1907 unter dem Pseudonym N.O. Body erscheint, verdeutlicht der zweite Teil, auf welche Weise Pseudonymität als sprachliche List Geschlechtlichkeit sowohl herstellt als auch entstellt.
Schlagworte
Pseudonym; Anonym; Autorschaft; geschlechtliche Uneindeutigkeit
Volltext:
HTMLDOI: http://dx.doi.org/10.15461/18
Refbacks
- Im Moment gibt es keine Refbacks
Lizenz-URL: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/